Artikel ‚In-Geburt‘ (2024)
Die Kunst wird bereits seit tausenden von Jahren als Heilmethode angewandt und hat sich im Laufe der Zeit beträchtlich erweitert. Mit ihr ist es möglich, sich auf intuitive Weise persönlichen Themen anzunähern und diese sichtbar zu machen. Die vielfältigen Materialien und Methoden, mit denen man in den künstlerischen Ausdruck gehen kann, sind äußerst hilfreich, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Genauso aufschlussreich wie das entstandene Werk ist dabei der Prozess des Gestaltens an sich.
So eignen sich Drucktechniken wie der Linolschnitt wortwörtlich, den im Innern empfundenen Druck aufs Papier zu übertragen.


Der spielerische Umgang mit Aquarellfarben, Pastell- und Ölkreiden kann die kindliche Neugier und somit unbewusste, frühkindliche Erfahrungen zum Vorschein bringen, derer wir uns eventuell gar nicht bewusst waren.
In der vulnerablen Zeit der Familienplanung, Schwangerschaft sowie die Geburt betreffend sind wir besonders bedürftig und durchlässig, vor allem, was unsere frühen, prägenden Erlebnisse, aber ebenso neu auftretende Gefühle angeht. Und
auch der Übergang von Schwangerschaft zur Mutterschaft entspricht leider nicht immer den Wunschvorstellungen und will oft im Nachhinein noch einmal betrachtet werden.

Zukunftsträchtig ist die Kunsttherapie daher auch im Präventionsbereich.
Sie eignet sich hervorragend, durch Ressourcen- und Resilienzstärkung, Stress zu reduzieren und zur Steigerung des Wohlbefindens beizutragen. 2023 gelang dann der langersehnte Durchbruch: Unter der Leitung der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin konnten bereits zwei Präventions-Kurse mit Fokus auf Entspannung und Kreativität zertifiziert werden, unter anderem ein Stressmanagement-Kurs für Schwangere, die von den Krankenkassen anerkannt und bezuschusst werden! Ein großer Schritt, die Kunsttherapie noch fester im Gesundheitswesen zu verankern! !
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